Auf einem schmalen, innerstädtischen Grundstück im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach positioniert sich das Mehrfamilienhaus H50 stirnseitig an der Baulinie der leicht ansteigenden Straße. Entlang der Grenzwände der Nachbarbebauungen entwickelt sich der Baukörper in die Tiefe des Grundstücks. Über einem Garagen- und Kellergeschoss liegen zwei Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss mit insgesamt sieben unterschiedlich großen Mietwohnungen. Das Treppenhaus erhält durch helle Terrazzofliesen, ein weiß lackiertes Stahlgeländerband entlang der einläufigen Treppen und die Sichtbetondecken mit eingelassenen Lichtkanten einen ganz eigenen Charakter. Der Eingangsbereich weitet sich und führt über eine leicht ansteigende Rampe ins offene Treppenhaus, dessen Abschluss eine horizontale Dachgaube bildet. In Analogie zu vielen klassischen Backsteingebäuden in Feuerbach besitzt das Wohnhaus H50 eine langlebige, zeitlose Fassade aus einem natürlich gebrannten, dunkelroten Vollklinker. Der zurückgesetzte Hauseingang und die weiterführende Gartenmauer sind in die Sockelzone eingebunden, die sich durch zurückspringende halbe Steine innerhalb des wilden Mauerverbands plastisch differenziert darstellt. Das gleiche Mauerwerksmotiv taucht in Form von perforierten Verbänden in den Fassaden und Sichtschutzelementen auf den Balkonen wieder auf. Anthrazitfarbene Holz-Aluminium-Fenster mit metallischen Leibungen prägen überdies die Lochfassaden des Gebäudes. Die Haustechnik basiert auf einem Hybridsystem, bestehend aus einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Gasbrennwerttherme. Fußbodenheizungen und dezentrale Warmwasserbereitungen sowie kontrollierte Wohnraumbelüftungen mit Wärmetauscher in den Wohnungen sorgen für eine hohe Energieeffizienz. Das Wohnhaus H50 ist ein Beispiel für sinnvolle, innerstädtische Nachverdichtung und zeitgemäße, nachhaltige Architektur.
Main