Haus R ist ein kleines, kompaktes Wohnhaus für eine Familie mit 2 Kindern in einem Neubaugebiet in Gerlingen bei Stuttgart. Die strikte Gestaltungssatzung des Neubaugebiets schrieb die Baukörperform mit 2 Geschossen und einem zurückspringenden Dachgeschoß mit Pultdach zwingend vor. Ebenso war gefordert, daß zumindest das Dachgeschoß in einer anderen Fassadenmaterialität in Rot- oder Grüntönen auszubilden ist. Die spezielle Interpretation dieser Vorgaben verleiht Haus R seine besondere Eigenständigkeit im Kontext des Neubaugebietes. Eine Fassade aus großformatigen, grüngrau durchgefärbten Eternitplatten homogenisiert die vorgegebene Volumetrie des Baukörpers. Eine zurückgesetzte Doppelgarage bildet einen markanten Einschnitt im Baukörper und zont den überdachten Hauseingang aus. Lediglich das über Eck gezogene Kastenfenster des Büros und Gästezimmers gliedert ansonsten die straßenseitige Fassade. Zur Gartenseite hin öffnet sich das Haus über großflächige Schiebetüren. Die innere Erschließung mit einläufigen Treppen über die 3 Geschosse thematisiert einen Weg entlang unterschiedlich großer Lufträume und macht dabei das Haus in seiner gesamten räumlichen Ausdehnung erlebbar. Entlang zweier Schrankwände betritt man den Wohn- und Essraum, an den sich die offene Küche angliedert. Über dem Esstisch entsteht ein 2-geschossiger Luftraum. Eine Arbeitsplatte bildet die Brüstung zum Luftraum und macht die Galerie zur Lese- und Spielzone. Entlang eines 3-geschossigen Luftraumes gelangt man in das Dachgeschoß, welches den Zugang zur Dachterrasse beinhaltet. Die jeweiligen Lufträume spieglen sich durch festverglaste Öffnungen mit einer speziellen Eckdetailausbildung auch im Außenraum wider. Die offenen Grundrisse werden durch einen durchgehenden, warmgrauen, zementären Bodenbelag betont. Dunkelgraue Holz-Aluminium-Fenster stehen im Kontrast zu den weißen Wänden und Einbauten aus weiß lackiertem MDF und stärken das homogene Erscheinungsbild des Baukörpers.
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